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Freitag, 5. Oktober 2012, 16:46

Erlenzapfen fürs Aquarium

Hallo Leute,


ich will morgen von einem Sammler Erlenzapfen kaufen gehen, wie bereitet man die am besten vor fürs Aquarium?

Also sollte man die Erlenzapfen kochen bzw wie lange damit sie für das Aquarium noch gut sind und keine Giftstoffe(Abgase o.ä.) in das Aquarium abgeben.

Ich hatte mir vorgestellt die Zapfen 1 -2 min in kochendes Wasser legen und dann müssten sie fürs AQ gut sein ohne alle wichtigen Stoffe verloren zu haben?

Wie macht ihr das?

Lg, Sajo

2

Freitag, 5. Oktober 2012, 18:58

Hi,
ich würde das so wie bei allen Sachen machen, die ich aus dem Wald ins Becken holen will. Kurz überbrühen. Nur nicht zu lang, sonst is ja alles tot :)
LG

Christian

3

Freitag, 5. Oktober 2012, 22:44

Hallo,

um diese Jahreszeit kann man Erlenzapfen sehr gut selbst sammeln. Ich suche mir meine bei uns im botanischen Garten und werfe sie unbehandelt ins AQ. Das setzt natürlich voraus, dass man sie nicht an einer Straße gesammelt hat und auch kein Hund daraufgestrullt hat. ;)

Also mein Tipp, geh lieber selbst sammeln, das spart Geld und man weiß wo sie her sind. Einen schönen Spaziergang durch die herbstliche Landschaft hat man dann auch gleich inklusive. :thumbsup:

Gruß Karin


Gerda

Moderator

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4

Samstag, 6. Oktober 2012, 16:34

So isses, Karin! :thumbsup:
Ich lass auch einfach heißes Wasser drüber laufen (sozusagen einfach in heißem Wasser waschen) und dann direkt ins Becken. Was darauf lebt und schaden könnte stirbt idR ohnehin unter Wasser und Blei oder andere Schwermetalle, die drin sitzen könnten, gehen auch durch kochen nicht raus. Jedenfalls nicht ohne auch die Huminsäure raus zu kochen. :(
Tschüssi
Gerda

5

Montag, 8. Oktober 2012, 11:54

Hallo Sajo,
Erlenzapfen für das Aquarium ist eine gute Maßnahme zur Vorbeugung bei Fischkrankheiten und zur Heilungsunterstützung. Darüber hinaus dienen sie als Besiedelungsraum für Mikroorganismen, Nährtiere und Algen. Viele Fische ( z.B. Welse, Fischbrut) ernähren sich direkt oder indirekt von den Erlenzapfen.

Ich lege mir im September/ Oktober einen Jahresvorrat an und mache dies so:
Ich suche mir Erlenbäume fernab von dicht befahrenen Straßen und Industrieanlagen. Am besten mitten im Wald an feuchten Lichtungen, Bachläufen oder Tümpeln. Jetzt ist dazu eine gute Zeit. Dummerweise hängen oft an den Erlen Zapfen aus mehreren Jahren. Ich möchte jedoch nur die Zapfen aus diesem Jahr. Nach einigen trockenen Tagen, vor dem nächsten Regen prüfe ich die Zapfen zwischen Daumen und Zeigefinger. Die elastischen sind die jungen, die brüchigen die älteren Zapfen. Habe ich genug für meinen Jahresvorrat gepflückt, trockne ich das Material noch einige Tage indem ich es z.B. an sonnigen Herbsttagen auf einem Tisch ausbreite. Es geht aber auch in offenen Pappkartons oder anderen Behältern. Sind die Zapfen gut durchgetrocknet, gebe ich eine gute Handvoll in mein 500l-Becken. Man kann in einem Sieb vorher einen Teil der Samenkapseln abschütteln, wenn man den Eintrag ins Becken etwas "ordentlicher" gestalten will. Ich verzichte darauf und tauche die Hand mit den Zapfen unter Wasser und versuche durch leichte Bewegungen der geschlossenen Hand ein Teil der Luft in den Zapfen entweichen zu lassen. Ein Teil der Zapfen geht dann sofort unter, ein anderer Teil schwimmt zunächst und sinkt später ab. Meiner Meinung nach sieht das Ganze so natürlicher aus und ein Maximum der in den Zapfen enthaltenen gewünschten Substanzen und Organismen kommt in mein Becken. Bei einer Dosierung von 1-2 Zapfen je 10l Wasser hält sich die Verfärbung in der Regel in Grenzen. Am besten mit 1 Zapfen/10 Liter beginnen und nach ein paar Tagen nachdosieren, falls eine stärkere "Ansäuerung" gewünscht ist.

Man kann auch zusätzlich oder anstatt der Erlenzapfen mit frisch gefallenem Eichenlaub, Buchenlaub oder Erlenlaub arbeiten. Nach meinen Erfahrungen verbessert die Zugabe von diesen Mitteln deutlich das Wohlbefinden von Fischen und Garnelen, die in leicht bis stark sauren Biotopen beheimatet sind. Beachten sollte man jedoch, dass je nach Menge der Zapfen (Blätter) und Härte des Aquarienwassers, der PH-Wert sinkt und das sowohl für manche Fische und Garnelen, als auch für empfindliche Pflanzen nicht zuträglich ist. In den meisten Fällen ist jedoch die Härte des Ausgangswassers so hoch, das eine Absenkung des PH-Wertes nur sehr gering ausfällt. Der Eintrag an Humin- und Gerbstoffen und anderen, teilweise noch wenig erforschten Substanzen, ist jedoch für fast alle Lebewesen im Aquarium eine gute Sache. In einigen größeren Untersuchungen wurde bereits mit Extrakten (z.B. Aquahumin) gearbeitet und viele positive Wirkungen wissenschaftlich nachgewiesen. Detailzusammenhänge sind dagegen noch unerforscht. Dazu wird sicher in den nächsten Jahren noch einiges kommen.

In der Praxis gibt es dazu jedoch seit vielen Jahren Erfahrungen. Besonders Züchter von empfindlichen Arten, experimentieren seit langer Zeit mit natürlichen Mitteln (Erlenzapfen, Laub etc.) oder Extrakten wie das oben erwähnte Aquahumin, was die Sachsen bei Dresden produzieren aber nur in größeren Mengen abgegeben wird.

Grüße
Frank

6

Montag, 8. Oktober 2012, 12:15


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