Nach langer Funkstille wieder einmal Nachwuchs bei den Sterbais. Inzwischen mache ich nicht mehr so viel Streß (s.u.) mit der Pflege der Eier und der Larven und siehe da, die Ausfälle sind geringer. Ich habe in der Zwischenzeit mehrfach andere Cories gezüchtet, wobei Zucht eigentlich der falsche Ausdruck ist. Es handelt sich immer um ein "zufällig Eier finden". In der Regel nach Ww., gerne kombiniert mit Mülas als Futter.
Bei den Sterbais war es jetzt ein 50% Ww. (auch dieses Mal nix Regenzeit wie immer beschrieben, hier ist endlich Sommer

), Mülas und ein gründliches Pflanzenausmisten, wodurch der Schwimm- und Gründelraum deutlich vergrössert wurde.
Was bedeutet weniger Streß?
1.) Die Eier kommen nicht mehr in ein "steriles" Becken mit täglichem Ww. und raussuchen von verpilzten Eiern, sondern direkt in ein komplett eingerichtetes Kleinstbecken. Die Mikroflora in diesem Becken ist eine effiziente Konkurrenz zu Pilzsporen und selbst verpilzende Eier kommen zum Schlupf. Statt 50% idR 90% Schlupf.
2. Mein letzter Versuch mit sterilem Eierbecken sah wie folgt aus:
- Ca. 30 Eier (C.paleatus), davon 25 nach und nach verpilzt
- die Hälfte der verpilzten Eier habe ich in das eingerichtete Folgebecken "entsorgt"; als Schneckenfutter.
- nach 14 Tagen hatte ich 5 überlebende paleatus in dem sterilen Behälter, welche weiterhin tägliche Wws und feinstes Flockenfutter genossen(?). Diese sollten jetzt in das andere Becken umziehen und zu meiner Überraschung wuselten dort bereits diverse Larven umher. Diese waren auch deutlich kräftiger als ihre Geschwister. Ganz ohne Futter
- ein Blick unter das Mikroskop brachte die Erklärung. Algen und Pflanzen in dem eingefahrenen Becken wimmelten von Infusorien. Klar, daß diese ein besseres Futter sind als meine 2 x täglichen pulverisierten Tabletten und Baby-Star; immer verfügbar, keine Nitritbildung, keine häufigen und stressenden Ww.
- am Ende hatte ich 14 C.paleatus aus 5 Eiern = nahezu 300% Schlupfrate - frei nach Adam Riese.
Seitdem mache ich das immer direkt so und es funktioniert jedes Mal. Eier direkt in ein kleines eingefahrenes Becken und zugucken. Ab Tag 10 allmählich Zufütterung.
Gruß Ulrich